Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte setzt behutsame Umstrukturierung fort
Die Neuordnung des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e. V. kommt gut voran. Am 14. August 2025 informierte die Geschäftsführung die rund 320 Mitarbeitenden. Die weitere Planung setzt auf behutsame Umstrukturierungen, die überwiegend im Jahr 2026 voll greifen sollen.
Ein Überblick über den Stand der Dinge und die nächsten Schritte:
Welche konkreten Schritte zur Sanierung gab es bislang?
Bisher konnte das Diakonische Werk die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen auf die Schließung von zwei Einrichtungen bzw. Projekten beschränken: Zum 1. Juli 2025 musste eine Kita in Berlin-Kreuzberg geschlossen werden. Diese Kita konnte aufgrund des momentanen Überangebots an Kitaplätzen in Berlin nicht kostendeckend betrieben werden. Dort waren vier Mitarbeiterinnen beschäftigt. Außerdem musste zum 1. August 2025 bedauerlicherweise ein bedeutendes Projekt der Berliner Straßensozialarbeit mit acht Mitarbeitenden eingestellt werden. Mit einer Ausnahme konnten bei den beiden Angeboten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Die meisten der betroffenen Mitarbeitenden werden an anderer Stelle im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte weiterbeschäftigt.
Müssen die Mitarbeitenden in diesem Jahr mit weiteren Schließungen rechnen?
In diesem Jahr sind keine weiteren Schließungen von Projekten mehr geplant. Alle sonstigen Einrichtungen bleiben geöffnet, die Beratungsangebote werden ausnahmslos aufrechterhalten.
Wer zahlt in dieser Phase die Gehälter der Mitarbeitenden?
Alle Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt und vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte bezahlt.
Und wie geht es im nächsten Jahr weiter?
Das wird zurzeit erarbeitet. Mit größeren Einschnitten in den Einrichtungen und Projekten ist nach jetzigem Stand aber nicht zu rechnen. In jedem Fall wird es einige Umstrukturierungen geben, um die Effizienz von Verwaltung, Einrichtungen und Projekten zu erhöhen. Ziel ist hier eine Optimierung der Strukturen, insbesondere hinsichtlich der Aufgabenverteilung der Mitarbeitenden sowie die Weiterentwicklung der Digitalisierung.
Hintergrund:
Das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte hatte im Mai 2025 ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eingeleitet, um seine Finanzen neu zu ordnen und seine Strukturen den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Mittlerweile hat das zuständige Amtsgericht das Verfahren eröffnet und erneut Eigenverwaltung angeordnet, so dass der Verein auch im eröffneten Verfahren die Neuaufstellung in eigener Verantwortung gestalten kann. Mit dieser Entscheidung hat das Gericht sein Vertrauen in den Restrukturierungskurs der Geschäftsführung gezeigt. Das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte plant, seine Neustrukturierung bis Ende dieses Jahres weitestgehend abzuschließen.
Während der laufenden Neustrukturierung wird der Verein weiterhin von der erfahrenen Sanierungskanzlei Mulansky + Kollegen unterstützt. Als Sachwalter wurde mit Sebastian Laboga von der bundesweit tätigen PLUTA Rechtsanwalts GmbH einer der renommiertesten Berliner Sanierungsexperten bestellt, der – ähnlich wie ein Aufsichtsrat – das Verfahren im Interesse der Gläubiger überwacht.
Stand: 21. August 2025