Drei Fragen an den neuen Geschäftsführer des DW Berlin Stadtmitte Ralf Nordhauß

Seit Juli 2022 ist Ralf Nordhauß Geschäftsführer des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e. V. – wir haben mit ihm über seine neue Aufgabe gesprochen:

Lieber Herr Nordhauß, Sie sind sehr spontan als neuer Geschäftsführer des Diakonischen Werks Stadtmitte eingesprungen. Was genau reizt Sie daran so sehr, dass Sie dafür sogar Ihre Ruhestandszeit drangeben?

Ralf Nordhauß: Meine Neugier, auch in meinem Alter – ich bin 72 – noch Neues zu entdecken. Und die Erwartung des Vereinsvorstands, dass ich in einer schwierigen Zeit Lösungen entwickeln könne. Nach meiner früheren Tätigkeit in größeren diakonischen Einrichtungen ist meine Freude beim Kennenlernen so vieler eher kleiner Einrichtungen tatsächlich groß. Auch wenn die 42 Projekte oft nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, sind sie für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt schlicht unverzichtbar.

Auf Sie warten viele Herausforderungen. Gibt es etwas, was Sie richtig ärgerlich finden?

R. N.: Gewundert habe ich mich über den bürokratischen Aufwand, den sich die Berliner Verwaltung auch für die Bewilligung und Abrechnung kleinster Summen leistet. Und über die oft unzureichende Finanzierung, die den ebenso großen Verwaltungsaufwand auf unserer Seite nicht annähernd abbildet.

Was sind Ihre nächsten Aufgaben als Geschäftsführer?

R.N. : Neben der laufenden Arbeit wird es meine Aufgabe sein, ein Konzept für die zukünftige Struktur des Werkes zu entwickeln. Ich sehe da mancherlei Notwendigkeiten und Möglichkeiten, bin jedoch jetzt erst einmal dabei, mir einen Überblick zu verschaffen. Die erfolgreichen, zuweilen stadtweit bedeutenden Projekte müssen auf alle Fälle fortgeführt und wieder auf feste Füße gestellt werden.

Zur Person:

Ralf Nordhauß hat sein Studium an der Freien Universität als Diplom-Kaufmann abgeschlossen. Nach einer Tätigkeit als Verlagsleiter wechselte er als kaufmännischer Vorstand in das Luise-Henrietten-Stift Lehnin und als Personalleiter ins Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin. Während seiner letzten zehn Berufsjahre baute er das Kirchliche Verwaltungsamt Berlin Mitte-Nord auf.

Dem Gemeindekirchenrat der Neuköllner Martin-Luther-Genezareth-Gemeinde gehört er seit 50 Jahren an. Er ist Vorstand der Otto Dibelius Diakonie und der Telefonseelsorge Berlin, engagiert sich zudem im Stiftskapitel Marienfließ/Prignitz beim Aufbau eines christlichen Konvents als „Dritten Ort“ der EKBO. Den zeitlichen Aufwand für diese Ehrenämter gilt es nun zugunsten der Aufgaben als beruflicher Geschäftsführer zu reduzieren.

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