Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte eröffnete erste Notunterkunft für wohnungslose Familien in Berlin

Staatssekretär Alexander Fischer, Direktorin DWBO Barbara Eschen, Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, Senatorin Sandra Scheeres und Geschäftsführerin DWBS Evelyn Gülzow bei der Eröffnungsveranstaltung

Die Zahl der obdachlosen Familien steigt - auch in Berlin. Das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e. V. reagiert auf diese Entwicklung und hat sein Angebot für wohnungslose Familien erweitert. Am Mittwoch, 8. November 2017, um 13.00 Uhr eröffnete offiziell die neue Notunterkunft für Mütter und Väter mit Kindern in der Wrangelstraße 12, Berlin Kreuzberg.

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Alexander Fischer, Staatssekretär für Arbeit und Soziales sowie Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann nahmen an der Eröffnungsveranstaltung teil. Im Anschluss konnte die Einrichtung besichtigt werden.

In zehn Familienzimmern können maximal 30 Personen - wohnungslose Familien mit Kindern - für einen Zeitraum von bis zu drei Wochen untergebracht, betreut und möglichst im Anschluss in eine Unterkunft für längere Zeit vermittelt werden. Eine Einrichtung in dieser Form ist bislang in der Hauptstadt einzigartig. „Bisher konnten wir in der Taborstraße 17, ebenfalls in Kreuzberg, nur zwölf Plätze als Notunterkunft für Familien anbieten - zu wenig bei dieser großen Nachfrage“, sagt Viola Schröder, Leiterin der Notunterkunft, „Unser Ziel ist es, wohnungslosen Familien ein Zuhause auf Zeit zu geben und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen.“

In der Notunterkunft Wrangelstraße können Familien auch tagsüber bleiben und müssen den Tag nicht auf der Straße verbringen. Während des Aufenthalts in der Notunterkunft wird der weitere Hilfebedarf abgeklärt, insbesondere bezogen auf die mit aufgenommenen Kinder. Fehlende bezahlbare Wohnungen und unzureichende Unterkünfte, nennt Evelyn Gülzow, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e. V, als Gründe für die steigende Nachfragen nach Notunterkünften für Familien, „Wohnungslose Familien mit Kindern aus dem osteuropäischen Raum können vielfach keine Leistungsansprüche geltend machen und haben dadurch keine Perspektiven“, machte Gülzow deutlich.

Finanziert wird die Notunterkunft durch die Senatsverwaltungen für Integration, Arbeit und Soziales und Bildung, Jugend und Familie, Berlin. Ein multiprofessionelles Team aus Sozialarbeiterinnen, Integrationslotsinnen, Hauswirtschaftskräften und Mitarbeiterinnen im Bereitschaftsdienst (nachts und am Wochenende) geht auf die spezifischen Bedarfe der Familien ein. Evaluiert wird das Projekt vom Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen Hochschule Berlin in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Einrichtung.

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