Diakoniedirektorin gratuliert den UN-Kinderrechtskonventionen

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Das Team von "echt unersetzlich" Lilly Clara Parr, Benjamin Salzmann (v.l.n.r.) mit Gabriele Tammen-Parr (r.) im Landesverband mit Diakonie-Direktorin Barbara Eschen (2.v.r.) ergänzt Benjamin Salzmann. Foto©DWBO/Gonswa

Deutschlands erstes Projekt für pflegende Kinder und Jugendliche kommt aus Berlin

Am morgigen 20.11.2019 feiern die Kinderrechte der UN offiziell 30-jährigen Geburtstag, aus diesem Anlass traf sich Diakonie-Direktorin Barbara Eschen mit dem Projekt „echt unersetzlich“ vom Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte, Deutschlands erstes Hilfsangebot für Kinder und Jugendliche, die sich um kranke Eltern und Angehörige kümmern.

Das Projekt startete vor zwei Jahren und unterstützt Jugendliche anonym, kostenfrei und persönlich. „Gerade im Hinblick auf die UN-Kinderrechtskonventionen müssen wir viel mehr den Fokus setzen auf die stillen Helfenden im Haushalt, also jungen Familienangehörige, die sich zum Beispiel um die schwerkranke, alleinerziehende Mutter oder das kranke Geschwisterkind kümmern müssen und darüber nicht sprechen. Häufig bleiben dabei Sozialkontakte und die schulischen Leistungen auf der Strecke, Scham über mögliche chaotische Zustände zuhause spielt eine große Rolle“, so die Diakonie-Direktorin.

In Deutschland kümmern sich zwischen 6-7% der Jugendlichen um kranke Angehörige, „das sind im Schnitt 1 bis 2 Kinder pro Schulklasse“, erklärt Projektleiterin Gabriele Tammen-Parr. Sie berichtet von einer 13-jährigen, die sich nichts sehnlicher wünschte, als „mal wieder selbst an einem gedeckten Tisch zu sitzen, wenn sie aus der Schule kommt.“ Dank der Onlineberatung können Hilfesuchende zunächst anonym und ohne Sorge vor Behörden Kontakt aufnehmen, später dann ist eine persönlichen Betreuung möglich und freiwillig nutzbar. „Eine der größten Ängste ist, dass Behörden wie Jugendämter oder Sozialämter von der Situation zuhause erfahren und die Familie schlecht dasteht. Diese Sorge ist aber völlig unberechtigt. Wir begleiten auch gern die ganze Familie und suchen Wege, um eine Entlastung für die Kinder herbeizuführen“, so Projektkoordinator Benjamin Salzmann.

Unter den Stichworten „Recht auf Gesundheit“, „Recht auf Familie“ und „Recht auf Freizeit“ verhilft das Projekt Jugendlichen zu Unterstützung. Überforderung, Stress, Loyalitätskonflikte, das schlechte Gewissen, wenn man einmal lieber ins Kino will, statt die kranken Eltern zuhause zu begleiten - all das sind Themen, die Projektkoordinator Benjamin Salzmann kennt. „Und die machen dann die Kinder krank“ resümiert Barbara Eschen. "Diese Rechte sind nicht beliebig. Sie stehen alle in der UN Kinderrechtskonvention. Aber mit der Umsetzung hapert es. Oft bekommen die Familien nicht einmal eine Haushaltshilfe, wenn die alleinerziehende Mutter schwer erkrankt ist!"Die längere Versorgung der kranken Eltern oder Geschwister wird oft zur Last. Kinder können nicht Kinder sein. Und das führt häufig zu eigenen Problemen wie Sucht, Depression oder lebensbedrohlichen Krankheiten. „Es ist einfach nicht richtig, Kindern und jungen Erwachsenen die dauerhafte Pflege ihrer Angehörigen zuzumuten und ihnen womöglich noch ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie es nicht mehr wollen oder können“. Barbara Eschen ist stolz darauf, dass das erste bundesweite Projekt aus der Diakonie Berlin stammt, mittlerweile gibt es weitere Angebote, aber „echt unersetzlich“ ist bisweilen das einzige Projekt, das auch persönliche Begleitung anbietet. „Die Möglichkeit des persönlichen Kontakts ist unsere besondere Stärke. Manche nehmen es nicht in Anspruch, aber die, die kommen, sind hinterher sehr erleichtert. Bisher konnten wir sogar in sehr schwierigen Fällen helfen und eine Lösung anbieten.“

Für Fragen zu "echt unersetzlich": 
Lilly Clara Parr, "echt unersetzlich"
l.parr(at)diakonie-stadtmitte.de
Mobil: 0179 4832777

Für Fragen zu Themen der Diakonie Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
Susanne Gonswa, Pressesprecherin der Diakonie
diakonie-pressestelle(at)dwbo.de
Tel: 030 820 97 110
Mobil: 0173 60 333 22

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